Qualitäts- und Compliancemanagement
Qualität ist kein Zufall – sie ist das Ergebnis gelebter Prozesse
Qualitäts- und Compliance-Management sorgt dafür, dass Produkte nicht nur wie erwartet funktionieren, sondern auch sicher, zuverlässig und normgerecht sind. In modernen Entwicklungsprozessen bedeutet Qualität weit mehr als nur das Testen am Ende des Projektes kurz vor der Freigabe. Qualität ist ein durchgängiges Prinzip, das in allen Phasen der Entstehung mitgedacht und gelebt werden muss.
Compliance wiederum stellt sicher, dass gesetzliche und branchenspezifische Anforderungen – etwa aus Normen wie ISO 26262, ASPICE, DO-178C oder IEC 62304 – konsequent eingehalten werden und dass die Einhaltung vollständig und reproduzierbar nachgewiesen werden kann.
Gemeinsam bilden Qualität und Compliance das Fundament für Vertrauen, Kundenzufriedenheit und nachhaltigen Erfolg.
Warum Qualitäts- und Compliance-Management unverzichtbar ist
Produkte werden zunehmend komplexer, Softwareanteile steigen und regulatorische Anforderungen nehmen zu. Ohne klar definierte Qualitätsprozesse und Nachweisdokumentation steigt das Risiko von Rückrufen, Haftungsfällen und Reputationsverlusten.
Professionelles Qualitäts- und Compliance-Management schafft hier Struktur: Es definiert, welche Standards anzuwenden sind, prüft deren Einhaltung und stellt sicher, dass alle Entwicklungsaktivitäten dokumentiert und nachvollziehbar sind.
So wird nicht nur die Produktqualität gesichert, sondern auch der Nachweis erbracht, dass alle Vorgaben eingehalten wurden – eine zentrale Voraussetzung für erfolgreiche Audits, Zertifizierungen und Kundenaufträge.
Erfolgsfaktoren für gelebte Qualität
Erfolgreiches Qualitätsmanagement beginnt mit klar definierten Prozessen und Verantwortlichkeiten. Entscheidend ist, Qualität nicht als Kontrollfunktion, sondern als integralen Bestandteil des Engineerings zu verstehen.
Automatisierte Reports, regelmäßige Reviews und objektive Metriken helfen, den Überblick zu behalten. Ebenso wichtig ist die enge Zusammenarbeit zwischen Qualitätssicherung, Entwicklung und Testteams – nur so entsteht ein ganzheitliches Verständnis von Qualität.
Idealerweise werden die notwendigen Workflows und Dokumentationspflichten nicht als zusätzlich zu leistender Aufwand wahrgenommen, sondern dienen auch der Steigerung der Effizienz und der besseren Zusammenarbeit im Team. So wird daraus die Chance, Prozesse zu verbessern und Risiken zu minimieren.
Wie Qualitäts- & Compliance-Management mit anderen Disziplinen zusammenspielt
Qualitätsmanagement steht im Zentrum aller Engineering-Disziplinen. Es überprüft alle Artefakte im Lifecycle, z.B. ob Anforderungen vollständig umgesetzt, Modelle konsistent, Tests erfolgreich und Varianten korrekt dokumentiert sind.
Im Anforderungsmanagement werden die Qualitätskriterien definiert, im Testmanagement wird deren Erfüllung überprüft, und im Workflow- und Aufgabenmanagement sorgen Freigabeprozesse für Dokumentation und Nachvollziehbarkeit.
Durch diese enge Verzahnung entsteht eine durchgängige Qualitätskette – von der Anforderung bis zum zertifizierten Produkt.
Beispiele für gängige Tools im Qualitäts- & Compliance-Management
IBM Engineering Lifecycle Optimization – Publishing (PUB)
Polarion ALM
Eine integrierte Plattform, die Anforderungen, Tests und Qualitätsnachweise in einem System verbindet. Besonders stark in der Rückverfolgbarkeit und Nachweisführung für sicherheitskritische Entwicklungsprojekte.
Codebeamer (Intland/PTC)
Ein Application Lifecycle Management-Tool mit Fokus auf Compliance in regulierten Branchen. Es bietet vorkonfigurierte Prozesse und Vorlagen für Normen wie ISO 13485, ASPICE oder FDA 21 CFR Part 11.
Hinweis:
Qualitäts- und Compliance-Management lebt von präzise definierten Prozessen, die vom gesamten Team akzeptiert und gelebt werden.
Die hier genannten Tools sind Beispiele und können – je nach Branche, Normenumfeld und Organisationsstruktur – unterschiedlich gut für eine konkrete Projektsituation geeignet sein.
Entscheidend ist, dass Prozesse im Unternehmen konsistent gepflegt, frei von Widersprüchen und aufeinander abgestimmt sind. Erst darauf aufbauend sollte die Auswahl der passenden Werkzeuge erfolgen.